Nach einem 14:10-Halbzeitrückstand schafften die Schwäbisch Hall Unicorns am Samstag im Münchner Dantestadion mit einem 0:38 in der zweiten Hälfte die Wende. Sie besiegten die Munich Cowboys mit 14:48.

 

Nach vier Wochen Sommerpause war den Schwäbisch Hall Unicorns am Samstagnachmittag im Münchner Dantestadion die fehlende Spielpraxis anzumerken. So benötigte der amtierende Deutsche Meister eine Halbzeit, um sich den Rost vom Leib zu spielen. Aber nachdem sich engagiert auftretende Cowboys eine 14:10-Führung zur Halbzeit erspielt hatten, legten die Haller den Schalter um. Per 0:35 drehten die Gäste nicht nur das Spiel in Richtung 44. Sieg in Folge, sondern setzten damit auch eine einmalige Marke: 35 Punkte in einem Viertel waren den Unicorns während der seit 2017 andauernden Serie noch nie gelungen.

 

Dass mit den Gastgebern an diesem Nachmittag zu rechnen war, stellen sie bereits in ihrem ersten Drive unter Beweis: Quarterback Brady Bolles und seine Offense bewegten den Ball gut über das Feld, vergaben aber den Field Goal-Versuch zur Führung. Besser machte es auf der Gegenseite Tim Stadelmayr: Der Haller Kicker versenkte den Ball zwischen den Torstangen - und sollte das ganze Spiel über so sicher bleiben. Doch die Cowboys ließen sich nicht entmutigen und belohnten sich nach einem starken zweiten Drive mit einem Touchdown zum 7:3 für die Hausherren.

 

Auch bei den Unicorns verlief der zweite Auftritt der Offense erfolgreich: Maurice Schüle erlief den ersten Touchdown (7:10), der in der ersten Hälfte allerdings der einzige für die Gäste bleiben sollte. Es folgten zwei Punts, bevor München kurz vor der Halbzeitpause erneut den Weg in die Haller Endzone fand und die TSG-Footballer damit erstmals in dieser Saison mit einem Rückstand in die Pause schickte.

 

„München hatte das Momentum eindeutig auf seiner Seite“, so Jordan Neuman, dessen Worte in der Halbzeit entsprechend deutlich ausfielen. „München hat uns vor eine Herausforderung gestellt, wie wir sie dieses Jahr noch nicht hatten. Es ist auch im Hinblick auf die Playoffs wichtig für uns, in solchen Situationen die passende Antwort zu finden.“ Dies gelang Junior Nkembi dann auch umgehend: Der Cornerback nahm den Münchner Kickoff zur zweiten Halbzeit in Empfang und war anschließend über 90 Yards nicht zu stoppen, was Jubelstürme auf der mit rund 200 Unicorns-Fans besetzten Gegentribüne auslöste. „Junior hat die Wende zu unseren Gunsten eingeleitet“, lobte Coach Neuman. Denn mit seinem Kickoff Return Touchdown zum 14:17 zündete das Haller Eigengewächs den Turbo für sein Team, das im dritten Viertel auf beiden Seiten des Balles wie ein Uhrwerk funktionierte.

 

Dreimal verschaffte die Unicorns-Defense ihren Angriffskollegen eine gute Feldposition, dreimal verwandelte die Offense die Steilvorlage in einen Touchdown: Erst erzwang die Defense einen zu langen Snap beim Cowboys-Punt, woraufhin Jadrian Clark selbst die Goal Line zur 14:24-Führung überquerte. David Bada eroberte anschließend einen Münchner Fumble; Clark fand kurz darauf Tyler Rutenbeck in der Endzone (14:31). Und dann war es Cody Pastorino, der mit seiner Interception wieder das Duo Clark-Rutenbeck aktivierte, das direkt im ersten Spielzug zuschlug: Ein 78 Yards-Pass, den der Spielmacher seinem Receiver präzise in die Arme legte, sorgte für das 14:38 für die Gäste. Doch war damit der Schlusspunkt des dritten Quarters noch nicht erreicht. Für diesen sorgte Clark nach einem Münchner Punt dann wieder persönlich (14:45).

 

Im Schlussabschnitt gelang es Schwäbisch Hall, seinen Vorsprung zu verteidigen. Ersatz-Quarterback James Slack hatte mittlerweile die Regie übernommen und überzeugte unter anderem im Zusammenspiel mit Receiver Andre Feuerherdt, der einige sehenswerte Aktionen zum Besten gab. Auf der anderen Seite fügte sich Neu-Linebacker Alex Ferrari bei seinem Debüt nahtlos in das Unicorns-Gefüge ein und konnte sogleich seinen ersten QB-Sack im weiß-grünen Trikot verzeichnen. Für die letzten Zähler des Spiels zeichnete sich dann wieder Tim Stadelmayr verantwortlich, der wie zu Beginn per Field Goal den 14:48-Endstand markierte und damit gemeinsam mit Clark und Rutenbeck zum Topscorer avancierte.

 

Die Punkte für Hall erzielten: Tim Stadelmayr (12), Maurice Schüle (6), Junior Nkembi (6), Jadrian Clark (12) und Tyler Rutenbeck (12).

 

Viertelergebnisse: 0:3 / 14:7 / 0:35 / 0:3 / Final: 14:48

 

Alle Punkte:

0:3 - Tim Stadelmayr - 13-Yard-Field-Goal

7:3 - Lukas Gauder - 2-Yards-Pass von Brady Bolles (PAT Robert Werner)

7:10 - Maurice Schüle - 11-Yards-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)

14:10 - Niklas Lapossy - 1-Yard-Lauf (PAT Robert Werner)

14:17 - Junior Nkembi - 90-Yards-Kickoff-Return-TD (PAT Tim Stadelmayr)

14:24 - Jadrian Clark - 6-Yards-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)

14:31 - Tyler Rutenbeck - 17-Yards-Pass von Jadrian Clark (PAT Tim Stadelmayr)

14:38 -  Tyler Rutenbeck - 78-Yards-Pass von Jadrian Clark (PAT Tim Stadelmayr)

14:45 - Jadrian Clark - 4-Yards-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)

14:48 - Tim Stadelmayr - 27-Yard-Field-Goal

   
   
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