„Moritz commited last night!“ Mit diesem kurzen Satz informierte Unicorns-Headcoach Jordan Neuman den Haller Vorstand per Messenger darüber, dass Moritz Böhringer 2021 wieder bei den Schwäbisch Hall Unicorns spielen wird! 2016 sorgte Böhringer für großes Aufsehen, weil er als weltweit erster nicht-amerikanischer Spieler ohne vorherigen Besuch eines US-Colleges über die NFL-Draft verpflichtet wurde.   

 

Flashback: Am 30. April 2016 um 21:45 Uhr mitteleuropäischer Zeit spricht auf einer großen Bühne in Chicago bei der jährlichen NFL-Draft ein Fan der Minnesota Vikings einen Namen in das Mikrofon: „Moritz Böhringer!“ Als 180. Spieler bei der 2016er Draft wurde damit dem ersten nicht-amerikanischen Spieler ohne vorherigen Besuch eines US-Colleges ein Angebot für die NFL gemacht. Der Traum des Unicorns-Receivers Moritz Böhringer wurde in diesem Moment wahr und die amerikanische Presse überschlug sich in den Tagen danach förmlich mit der perfekten Cinderella-Story des amerikanischen Profisports.

 

Wegen seines für Amerikaner nur schwer auszusprechenden Namens wurde der damals 22-jährige Böhringer in den USA schnell nur noch kurz „MoBo“ genannt. Für sein Trikot bei den Minnesota Vikings erteilte ihm die NFL aber dennoch die Erlaubnis, den Umlaut Ö in seinem Namen zu verwenden. Viele NFL- und Vikings-Fans besorgten sich eilig eines dieser besonderen Kleidungsstücke in den Fan-Shops und auch bei den Unicorns gab es damals viele Anfragen nach MoBo-Trikots aus Übersee.

 

Aufmerksam wurden die NFL-Scouts auf „MoBo“ durch seine Leistungen, die er in der GFL-Saison 2015 bei den Schwäbisch Hall Unicorns gezeigt hatte. Erst vier Jahre zuvor hatte er mit dem Football-Sport in der Jugend der Crailsheim Titans begonnen. Von den Titans wechselte er nach der Saison 2014 nach Schwäbisch Hall und wurde mit den Unicorns 2015 deutscher Vizemeister. Im Winter folgte die Einladung zu den Pro-Days in den USA und Ende März 2016 überzeugte er dabei in Florida so sehr, dass er für die NFL-Draft nominiert und fortan als Geheimtipp gehandelt wurde. Zurecht, wie sich vier Wochen später zeigen sollte.

 

Das Naturtalent Böhringer setzte daraufhin sein Maschinenbaustudium an der Hochschule in Aalen aus und nahm das Angebot der Minnesota Vikings an. Dort schaffte er es zwar nicht in den 53-Mann-Kader, trainierte aber im Practice-Squad wie alle anderen Spieler des Teams. Im September 2017 folgte der Wechsel zu den Cincinnati Bengals, bei denen der pfeilschnelle Receiver auf die Position des Tightends umgeschult wurde und ebenfalls ins Practice Squad aufgenommen wurde.

 

„Ich will jetzt mein Studium in Deutschland abschließen“, sagt Böhringer, der sich in den USA gut eingelebt hat und dort langfristig auch seine Zukunft sieht: „Mein Plan ist es, nach dem Studium in den USA zu leben.“

 

Unterstützt wird Moritz Böhringer bei seinen beruflichen Plänen vom Unicorns-Partner OPTIMA, dem Haller Packaging-Spezialisten, der weltweit 2.500 Mitarbeiter hat und unter anderem auch eine Niederlassung im amerikanischen Green Bay betreibt. Am OPTIMA-Stammsitz in Schwäbisch Hall wird Böhringer ab Mitte März ein Praktikum für sein Maschinenbau-Studium absolvieren. 

 

Auch wenn „MoBo“ der Sprung in einen 53er-Kader eines NFL-Teams verwehrt blieb, so hat er in den letzten fünf Jahren dennoch einen enormen Erfahrungsschatz ansammeln können, der in der GFL und im europäischen Football seinesgleichen sucht. Keine Frage, dass Halls Head Coach Jordan Neuman begeistert über Böhringers Entscheidung für die Unicorns ist: „Moritz bringt sehr viel NFL-Erfahrung mit und er kann unheimlich stolz darauf sein, dass er über eine so lange Zeit jeden Tag mit den besten Football-Spielern der Welt trainieren und sich mit ihnen messen durfte. Ohne Zweifel wird er auf dem Feld Wirkung zeigen. Es steckt sehr viel Football in ihm, den wir noch nicht gesehen haben, den er jetzt aber in der europäischen Top-Liga GFL und im Kampf um den German Bowl zeigen kann.“  

 

Mit dieser Einschätzung ist Neuman im europäischen Football nicht alleine und so musste Moritz Böhringer verschieden Angebote gegeneinander abwägen. „Bei den Unicorns hatte ich bislang den meisten Spaß am Football und die Atmosphäre in der Haller Family ist einfach besonders“, sagt der 27-jährige. „Die Unicorns haben einen großen Anteil daran, dass ich in die NFL gedraftet wurde. Ich will meine Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren gesammelt habe, zurückgeben und natürlich einen German Bowl gewinnen.“

 

„Am meisten begeistert mich, dass die Unicorns jetzt viel von Moritz‘ fünfjähriger NFL-Erfahrung lernen können. Es wird sicher auch unsere Jugendspieler motivieren, wenn sie jede Woche mit einem deutschen, NFL-erfahrenen Spieler in Kontakt sein können", sagt Jordan Neuman, der den Weg des 27-jährigen in den USA seit 2016 immer beobachtet hat: „Wir sind über die Jahre in Kontakt geblieben und es hat uns sehr gefreut, wenn Moritz ab und zu bei einem unserer Spiele oder im Training aufgetaucht ist“, weiß der Haller Cheftrainer. „Ich habe ihm bei seinem NFL-Engagement immer das Beste und viel Erfolg gewünscht. Trotzdem habe ich auch immer gehofft, dass ich ihn eines Tages wieder in einem Unicorns-Trikot sehen würde. Dieser Tag ist jetzt gekommen!“

 

Zu Moritz Böhringers Video-Botschaft geht es hier.

 

 

   
   
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